Schräges Bild: mit Vollgas segeln

Sprachliche Bilder aus der Alltagsmobilität, wie „Vollgas“ oder früher „Volldampf“, sind allgegenwärtig. Man kann sie auch verwenden, wenn es gar nicht um ein Fahrzeug geht, sondern jemand sich nur beeilen soll. Aber manchmal sind sie einfach nicht angebracht. In den Tagesthemen vom 02.04.2023 hieß es zum Etappensieg einer deutschen Crew beim Ocean Race: „Auf der Zielgeraden: Vollgas – was die Malizia so hergibt.“ Nun ist die Malizia eine Segelyacht – Gas geben hätte da keine Wirkung. Auch das „Hergeben“ überzeugt nicht. Wenn man davon spricht, dass ein Fahrzeug etwas hergibt, ist die Leistung des eingebauten Motors gemeint. Beim Wind als externer Kraftquelle kommt es eher darauf an, was das Schiff aushält, und wann man besser die Segel reffen sollte. Es ist gar nicht leicht, einen Ersatz für „Vollgas“ zu finden, der zum Segeln passt. Vielleicht „Auf Biegen und Brechen“?